Neubau des Gastronomiegebäudes gemäß Green-Building-Standards nach Wettbewerb — Strandbadweg 1, 68199 Mannheim — 870 m² — 2010 — CBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH vertreten durch MWS Bauconsult GmbH
Form folgt Natur
Das Strandbad ist die konsequente Antwort auf die natürlichen Gegebenheiten vor Ort. Sein „form follows nature“-Ansatz trägt der Hochwasser-Gefahr durch den Rhein ebenso Rechnung wie der Lage im Landschaftsschutzgebiet „Waldpark“ mit den angrenzenden Naturschutzgebieten „Reißinsel“ und „Bei der Silberpappel“. Alles in allem weckt die Anlage Assoziationen an einen Boots- oder Anlegesteg – was den Eindruck eines natürlich gewachsenen Teils der „maritimen“ Szenerie verstärkt.
So ruht das Gebäude komplett auf Stützen, weshalb ihm selbst ein Pegelstand, wie er beim Jahrhunderthochwasser gemessen worden ist, nichts anhaben kann. Neuralgische Bereiche wie die Haustechnik, die Müllentsorgung und das Lager sind zudem wasserdicht verschlossen. Wo statisch vertretbar, baut die überwiegend aus heimischen Douglasie-Stämmen gefertigte Holzrahmen-Konstruktion auf dem alten Fundament aus den 20er-Jahren auf.
Auf zu neuen Ufern
Der bewusste Umgang mit den Ressourcen führt dazu, dass sich das Strandbad auch Deutschlands klimaschonendster Gastronomiebetrieb nennen darf. Das Haus folgt den hohen Green Building-Standards in Sachen Klimaschutz. Der primäre Energieverbrauch liegt rund 25 Prozent unter dem, was laut Energieeinsparverordnung gefordert ist.
Die Wärmedämmung des holzverschalten und rot lasierten Strandbad-Gebäudes ist annähernd doppelt so stark wie vorgeschrieben. Geheizt wird mit Holzpellets, also nachwachsenden Rohstoffen, zusätzlich kommen auf dem Flachdach hocheffiziente Solarkollektoren zum Einsatz. Energiespitzen in der Küche werden mit einer sogenannten Lastenoptimierungsanlage ausgeglichen, die Lüftung ermöglicht zudem eine hohe Wärmerückgewinnung.