Umbau und Modernisierung des Filmmuseums inkl. übergeordnetem Raum- und Erschließungskonzept — Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt a.M. — 5.050 m² — 08.2011 — Deutsches Filminstitut (DIF e.V.)
Mehr Raum für den Film
Die historische Gebäudehülle der gründerzeitlichen Villa, Heimat des Filmmuseums in Frankfurt am Main, verstanden die Architekten im Rahmen der Modernisierung nicht nur als begrenzenden Rahmen für ein neues Innenleben; sie sollte durch den Umbau auch wieder zu einer unverstellten Formensprache finden. Mit der Modernisierung ist der Glanz des Gebäudes am Schaumainkai zurück. Zugleich bietet das Museum jetzt dem Publikum erheblich erweiterte Programmflächen und vermittelt darüber hinaus ein völlig neues Raumerlebnis.
Um dem Gebäude im Innern ein neues Gesicht zu geben, war eine der wichtigsten planerischen Aufgaben der Architekten während der Modernisierung, verborgene Potenziale zu aktivieren und auszuschöpfen. Die Nutzer des Gebäudes, Besucher wie Beschäftigte, erleben nach dem Umbau die Architektur als Raumabfolge, die sich in erster Linie über optisch fassbare Parameter, also Dimensionierung, Blickbeziehungen und Oberflächenqualitäten mitteilt. Die Architekten haben eine strukturelle Logik geschaffen, die als eine kreative Leistung verstanden werden kann und in erster Linie der Funktionalität dient. Sie ergibt sich nach der Modernisierung aus der Nutzerperspektive mit selbstverständlicher Beiläufigkeit. Für ein solch optimales Ergebnis ist auch in Zeiten virtueller Modellsimulation die Organisation des Grundrisses von entscheidender Bedeutung für den architektonischen Entwurf.
Neue Entfaltungsmöglichkeiten
Teilweise neue Deckenkonstruktionen erlauben großzügige Raumlösungen in den Hauptgeschossen – Voraussetzung für innovative Ausstellungs- und Vermittlungskonzepte des Museums. Das weitläufige Foyer mit der geplanten Mediathek, Shop und Café empfängt den Besucher. Ihn erwarten über drei Geschosse reichende Ausstellungsräume. Dazu kommen museumspädagogische Angebote im vierten Obergeschoss und Verwaltungsräume im fünften Obergeschoss.
Die zeitgemäße Erschließung erleichtert die Orientierung. In den Hauptgeschossen sind den Ausstellungsräumen Foyers vorgeschaltet, die mit ihrem freien Blick über den Main den entspannten Charme einer Lounge entwickeln, wie er in einem Museum wohl nur selten anzutreffen ist. Der Gebäudegrundriss wirkt hier wie eine monumentale Kamera, die auf die Frankfurter Skyline gerichtet ist. In völlig neuer Gestalt präsentiert sich auch das hauseigene Kino im Untergeschoss. Ganz in Rottönen gehalten erinnert der Raum nicht nur an die Tradition dieses wichtigsten Orts der Filmrezeption, sondern garantiert dank seiner innovativen technischen Ausstattung auch höchsten Filmgenuss. Mehr Raum für den Film bedeutet aufs Ganze gesehen also auch: neue Entfaltungsmöglichkeiten für das Museum.