Sanierung und Neukonzeption des Plenarbereichs — Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover, Deutschland — 13.813 m² — 27.10.2017 — Land Niedersachsen
Plenarsaal mit Stadtbezug
Ein Parlament für das 21. Jahrhundert: licht, transparent und modern. blocher partners verwandelten den denkmalgeschützten Niedersächsische Landtag in ein Debatten-Parlament – dank moderner Medientechnik und klarer Gestaltung.
In rund drei Jahren Bauzeit wurden 4.000 Kubikmeter Beton, 300 Tonnen Stahltragwerk und 700 Tonnen Bewehrung verbaut – genug Material für 100 Einfamilienhäuser. „Nur die Hülle des alten Gebäudes bleibt stehen, sonst wird alles abgerissen“, befand der NDR während eines Baustellen-Rundgangs. Und lobte den Plenarsaal voller „Licht, Luft und Leichtigkeit.“ Hinter den denkmalgeschützten Fassaden entstand ein veritabler Neubau.
Vertikale Fensterflächen rhythmisieren den Plenarsaal und bieten Ausblicke auf den Platz der Göttinger Sieben. Darüber thront das neu interpretierte Niedersachsen-Ross aus Glaselementen. Das in Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur typenraum entstandene Symbol für Transparenz in der Politik zeigt außen die Kontur des Landes Niedersachsen. Aus den sich überlagernden Glaselementen wächst ein stilisiertes Ross, das Abgeordnete wie Besucher aus allen Perspektiven lebendig begrüßt. 150 Abgeordnete und 261 Besucher sind umgeben vom warmen Nussbaum der Sprecherkabinen, Sitzlogen und Besucherplätze.
Bei aller Veränderung wurde der Charakter des Hauses bewahrt. „Respekt zollten wir nicht nur dem Hohen Haus selbst, sondern auch der Leistung unserer Vorgänger“, sagt Wolfgang Mairinger, Partner von blocher partners. „Und auch wir sahen uns in einer Position, das Alte respektvoll in eine neue Zeit zu bringen: Das Bewährte zu übernehmen, etwa die Fassade, die Dieter Oesterlen kontrapunktisch zum klassizistischen Schloss entwickelt hatte und die unter Denkmalschutz steht – und die Chancen der Veränderung zu sehen, zu artikulieren und schließlich zu ergreifen.“
Die feierliche Einweihung des Landtags erfolgte am 27. Oktober im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.