ENRW Verwaltungsgebäude Rottweil

Neubau eines Betriebsstandortes in Holzhybrid-Bauweise — Rottweil — 7.500 m² — ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG — Fertigstellung 2025 — Aiszeichnung Beispielhaftes Bauen

Alle an einem Standort

Mit dem Neubau ihres Betriebsstandorts in Rottweil-Neufra setzt die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG auf zukunftsfähige, nachhaltige Architektur. Erstmals vereint das Unternehmen seine bislang dezentralen Bereiche unter einem Dach und schafft damit effiziente Strukturen für eine moderne Energieversorgung. Das von blocher partners geplante Ensemble aus dreigeschossigem Verwaltungsgebäude, Lagerhalle mit Werkstätten sowie integriertem Büroriegel bietet rund 170 Mitarbeitenden flexible, moderne Arbeitsplätze mit kurzen Wegen und durchdachter Infrastruktur.

Architektur mit System
Das architektonische Konzept verbindet Funktionalität, Klarheit und Nachhaltigkeit. Ein Stahlbetonsockel bildet das Erdgeschoss, während die oberen Geschosse als reiner Holzbau ausgeführt sind – ein bewusstes Zeichen für ressourcenschonendes Bauen. Horizontale Brüstungsbänder und eine Holz-Glaselementfassade unterstreichen die transparente Gestaltung. Die Eingangsfassade im Süden wird offen und transparent durch eine Holz-Pfosten-Riegel-Konstruktion betont. Sie integriert Photovoltaikflächen als gestalterisches und technisches Element, diese erzeugen Energie und dienen zugleich als feststehender Sonnenschutz. Die Lagerhalle greift die Höhenstaffelung des Verwaltungsgebäudes auf und ist durch transluzente Doppelstegplatten gegliedert, die für Tageslichteinfall und ein angenehmes Arbeitsumfeld sorgen.

Der Neubau folgt einem konsequent nachhaltigen Energiekonzept und ist auf einen nahezu klimaneutralen Betrieb ausgelegt. Geothermie-Erdwärmekörbe versorgen eine Wärmepumpe, während eine zentrale Gebäudeautomation alle technischen Systeme steuert und optimiert. Heiz-/Kühldeckensegel, Dreifachverglasung sowie außenliegender Sonnenschutz sichern hohe Energieeffizienz bei gleichzeitigem Komfort. Planung mit Verantwortung: Nachhaltige Materialien, ein ressourcenschonender Betrieb bis zur Wiederverwertung am Lebensende des Gebäudes, ließen ein Betriebsgebäude entstehen, das ökologische Standards mit architektonischer Qualität verbindet.

Räume für Menschen

Im Mittelpunkt der Innenarchitektur steht der Mensch: Barrierefreiheit, großzügige Verkehrsflächen und stufenlose Zugänge prägen das Areal. Herzstück ist der „Marktplatz“ im Erdgeschoss – ein offener Aufenthaltsbereich mit Teeküche, der Kommunikation und Gemeinschaft fördert. Flexible Bürolandschaften mit viel Tageslicht, akustischer Zonierung und Rückzugsbereichen unterstützen moderne Arbeitsformen. Mehrere Dachterrassen erweitern die Aufenthaltsqualität ins Freie und stärken den Campuscharakter.

Digitale Infrastruktur spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle: Ein eigenes Glasfasernetz mit Backup-Leitungen sichert langfristige Leistungsfähigkeit. Die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie durchdachte Schallschutzmaßnahmen schützen die angrenzende Wohnbebauung. Das Projekt befindet sich im Zertifizierungsprozess der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und strebt den Gold-Standard an.