Sanierung der Innenarchitektur des Verwaltungsgebäudes der EVF — Großeislinger Straße 28-34, 73033 Göppingen — 1.050 m² — März 2021 — Energieversorgung Filstal GmbH & Co. KG
Offene und flexible Arbeitswelt
Das Bestandsgebäude der Energieversorgung Filstal (EVF) in Göppingen nimmt nach einer Sanierung den kommunikativen Charakter des 2020 neueröffneten Verwaltungsgebäudes auf: offen, einladend und identitätsstiftend.
Anonym, nüchtern und pragmatisch präsentieren sich die meisten Verwaltungsgebäude. Anders die EVF. Mit der Sanierung des Bestandsgebäudes ist den Innenarchitekten von blocher partners gelungen, eine moderne Arbeitswelt mit viel Raum für Austausch sowie ein Mitarbeiterrestaurant mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Der Altbau geht dabei eine Symbiose ein mit dem Neubau, den die Architekten und Innenarchitekten des Büros bereits Anfang 2020 fertiggestellt haben.
Die Herausforderung bestand für die Innenarchitekten darin, den Räumen Offenheit und Transparenz zu verleihen, ein Gefühl von Luftigkeit und Flexibilität. In den 30er Jahren einst als Wohnhaus erbaut und genutzt, mussten die vorhandenen Strukturen deshalb komplett neu gedacht und organisiert werden. Etwa die Hälfte aller Wände wurde hierfür entfernt, sodass aus den vielen, einzelnen, geschlossenen Räume solche entstanden sind, die einladend, hell und kommunikativ wirken.
Pure Materialien und dezente Farbakzente spiegeln wie auch im Neubau Rationalität und Sorgfalt wider, lassen die Arbeitswelt weit und gut organisiert erscheinen. Sind die Wände weiß und die Böden in dunklem Teppich gehalten, erzeugen Eichenholzmöbel einen warmen Kontrast. Flexible Wände, die die Räume je nach Bedarf neu strukturieren, ermöglichen mobiles Arbeiten – allein oder im Team. Mit Magneten und Pinboards belegte Wände ermöglichen aktiven Austausch unter den Mitarbeitern und erzeugen Transparenz. Einer der wenigen Farbakzente: ein entsättigtes Grün, das überall dort zum Einsatz kommt, wo Raum für Kommunikation ist – als Wandfarbe im Kasino oder als Treppenzugang zu den Teeküchen.
Auch die vorgesetzte Fassade im Bereich des Mitarbeiterkasinos im Erdgeschoss sucht die Nähe zum Neubau: Gleich einer Klammer verbindet sie sich in ihrer Materialität mit dem schwarzen Eloxal der Fenster des gegenüberliegenden Gebäudes. Eine fast wohnliche Atmosphäre wird im Innern durch Kräutergärten an den Fensterfronten erzeugt, die darüber hinaus als Sichtschutz fungieren. Sitzbänke in einem kräftigen Aubergine-Ton harmonieren mit den Eichenholzmöbeln und den schwarzen Pendelleuchten. Durch das Feingefühl der Planer präsentieren sich Neu- und Altbau nun als Einladung für die Kunden und als Versprechen einer hohen Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiter.